EMH/MH – Equine Maligne Hyperthermie

Die Equine Maligne Hyperthermie (EMH oder MH) ist eine autosomal dominante Erkrankung, wodurch eine bedingte Fehlfunktion des Skelettmuskels, die erst durch die Verabreichung von Narkosemitteln (Halothan-Narkose und Succinylcholin-Injektion) ausgelöst wird und zum Tode führen kann. EMH wurde bislang bei 11 Quarter Horses nachgewiesen. Solange keine auslösenden Substanzen (Narkosemittel) verabreicht werden, treten auch keine klinischen Anzeichen von EMH auf. Deshalb ist es noch schwer, etwas zur Verbreitung zu sagen. Es gilt allerdings als sicher, dass die Krankheit relativ selten ist, die aber auch bei anderen Tierarten und Menschen vorkommt.

Symptomatik

Bei anfälligen Pferden wird eine Stoffwechselentgleisung in der Skelettmuskulatur, gekennzeichnet durch eine erhöhte Kalzium-Stoffwechselreaktion, nach Verabreichung dieser Narkosemittel verursacht. Dies führt zu einer Beeinträchtigung der Sauerstoffversorgung, der Ausscheidung des Kohlendioxyds und zur Auslösung einer Hyperthermie (>40°). Es kommt zu Herzrhythmusstörungen und Nierenfunktionsbeeinträchtigungen. Wird nicht sofort eine Behandlung eingeleitet, so kann dies zum Kollaps oder Tode führen. Stress kann zur Entwicklung der klinischen Anzeichen beitragen. Bei Pferden mit EMH kann eine PSSM-Symptomatik verstärkt werden.

Vererbung und Mutation

Das EMH-Gen wird autosomal-dominant vererbt, das heißt, dass ein Pferd bereits dann erkranken kann, wenn es nur eine Kopie des betroffenen Gens vom Vater oder von der Mutter erhalten hat. Das bedeutet, dass sowohl homozygote als auch heterozygote Genträger nach Verabreichung eines bestimmten Narkosemittels krank werden können. Um eine Erkrankung des Fohlens an EMH auszuschließen, sollte deshalb mit EMH-Trägern nicht gezüchtet werden. Ein Gentest ist möglich und ein Labor benötigt dafür eine Blutprobe oder einige Haarwurzeln. Es wird empfohlen, den Test zusammen mit weiteren Gentests, vor allem aber PSSM durchführen zu lassen, da die Symptomatik durch EMH verstärkt werden kann.