Bewertung nach Zuchtzielen
Zur Bewertung der American Paint Horse Population führt der PHCG im ganzen Bundesgebiet Zuchtschauen durch. Zuchtschauen werden vom PHCG sowohl für Fohlen und Stuten, als auch für Hengste und Wallache als Zuchtschauen, Hengstbuch-II Eintragungen und Körungen angeboten. Fachkundige Richter bewerten auf einer PHCG Zuchtschau durch Exterieur-Beurteilung die vorgestellten Tiere hinsichtlich des Zuchtzieles des American Paint Horses.
Das Zuchtziel
Zuchtziel ist ein vielseitiges Pferd, das gleichermaßen für den Freizeit-, wie für den Turniersport geeignet ist. Das Hauptziel ist die Verbesserung der Rasse durch Züchtung von gesundheitlich und charakterlich einwandfreien American Paint Horses mit der korrekten Ausprägung der Körperformen und den korrekten rassetypischen Bewegungen.
Für die Entwicklung der Zucht und die Erstellung von Zuchtprognosen sind Zuchtschauen von unschätzbarem Wert. Je mehr Nachkommen auf Zuchtschauen im Hinblick auf die geltenden Zuchtziele bewertet werde, desto dichter wird der Datenbestand und die Genauigkeit der Zuchtprognosen steigt an und desto gezielter kann eine gewünschte Zuchtstrategie Erfolg haben.
ZUCHTSCHAUEN
Erst einmal: die Bewertung eines Fohlens oder eines Jährlings, der noch nicht als Fohlen vorgestellt wurde, ist auf einer PHCG Zuchtschau kostenlos.
Auf der Zuchtschau können Zuchtstuten und Wallache zur Eintragung in das Zuchtbuch und Fohlen und Jährlinge zur Beurteilung vorgestellt werden. Einen hohen Stellenwert nehmen das Führen und Aufstellen ein. Daher sollte das Pferd sich problemlos im Schritt und Trab führen lassen, sich aufstellen und auch einige Minuten geduldig verharren können. Der Richter überprüft Zähne und Ganaschenfreiheit, die Pferde sollten sich daher am Kopf anfassen lassen. Die Richter werden dann Anweisungen und Hilfestellungen geben, was zu tun ist, um das Pferd bestmöglich bewerten zu können.
Die Vorstellung der Pferde und die Beurteilung durch die Richter
Die Beurteilung findet auf der sogenannten Dreiecksbahn statt. Das Fohlen mit Mutterstute oder der Jährling werden an der Hand in die Bahn geführt und hinter einer Stange mit geschlossenen Beinen (Vorder- und Hinterbeine jeweils parallel) seitlich zur Richterkommission mit Blickrichtung nach Links aufgestellt. Zuallererst wird das Pferd von den Richtern im Typ, Gebäude und Gliedmaßenstellung begutachtet. Die Richter laufen einmal um das Pferd herum. Danach erfolgt die Beurteilung der Gangkorrektheit durch Vorstellung an der Hand im Schritt und später im Trab entlang der Dreiecksbahn im Uhrzeigersinn.
Um die Gangqualität beurteilen zu können und damit sich das Fohlen optimal zeigen kann, wird das Fohlen im Freilauf bewertet. Die Mutter kann ebenfalls freilaufen. Im Anschluss wird das Fohlen noch einmal vor den Richtern mit Blickrichtung nach rechts aufgestellt. Wenn alle gemeldeten Fohlen gezeigt wurden,
werden diese gemeinsam in den Ring gebeten. Die Pferde werden auch hier wieder am Halfter im Schritt geführt. Auf dem Schlussring wird dann das Ranking vorgenommen.
Die Beurteilung von Hengste, Stuten und Wallachen läuft nach denselben Kriterien ab. Sie werden jedoch zusätzlich auf hartem Boden (Pflasterprobe) im Schritt und Trab begutachtet. Stuten und Wallache können freilaufend oder an der Longe vorgestellt werden. Hengste werden grundsätzlich an der Longe vorgestellt.
Benotung und Kriterien
Die Kommission vergibt bei der Beurteilung der Pferde Noten von 1 (sehr schlecht) bis 10 (ausgezeichnet). Die einzelnen Bewertungskriterien sind:
- Typ
- Gebäude
- Gangkorrektheit
- Gangqualität
- Gesamteindruck
- bei erwachsenen Pferden: Hufe/Gliedmaße
Aus dem Durchschnitt der einzelnen Bewertungsmerkmale ergibt sich dann die Gesamtnote. Ab der Gesamtwertnote 7,50 erhält das Fohlen das Prädikat Prämienfohlen. Stuten werden ab der Wertnote 7,30 in das Stutbuch I eingetragen und erhalten ab einer Wertnote 7,50 das Prädikat Prämienstute.
BUNDESCHAMPIONATE
Das PHCG Bundeschampionat ist die Meisterschaft für den Zuchtnachwuchs und für Zuchtstuten. Dort werden die Bundeschampions unter den Fohlen eines Zuchtjahres und Zuchtstuten in ihren Altersgruppierungen der letzten zwei Zuchtjahre ermittelt. Das Preisgeld beim PHCG Bundeschampionat beträgt 3500,– Euro.
Fohlen
Die besten 12 Stutfohlen und 12 Hengstfohlen der Fohlenschauen eines Jahrganges werden geladen. Hengst- und Stutfohlen werden getrennt gewertet.
Stuten
Startberechtigt sind alle Prämienstuten ab einer Wertnote von 7,50. Von den Stuten muss eine DNA-Typisierung vorliegen und sie dürfen keine Träger von PSSM1, EMH und HYPP sein. Das Bundeschampionat für Stuten findet alle zwei Jahre statt . Schriftlich geladen werden alle Prämienstuten der letzten zwei Jahre. Jedoch sind auch Prämienstuten aus vergangenen Jahren, die nicht schriftlich geladen wurden und noch nicht am Bundesstutenchampionat teilgenommen haben, in ihrer Klasse (Altersgruppierung) startberechtigt.